Building & Environment
Smarte Energieversorgung
Smarte Lösungen können den Energieverbrauch eines Areals optimieren. So lässt sich für Strom, Wärme und Elektromobilität ein möglichst hoher Anteil der vor Ort gewonnenen Energie nutzen.
Ein optimierter Eigenverbrauch verbessert die Wirtschaftlichkeit der PV-Anlage, reduziert die Energiekosten auf dem Areal und leistet einen Beitrag zur Reduktion von Treibhausgasemissionen.
Massnahmen zur Eigenverbrauchsoptimierung (EVO) umfassen den Strom- und Wärmebereich und erfolgen durch Optimierungen des Gebäudeenergiesystems sowie der (integrierten) Elektromobilität. Sie erfolgen meist im Rahmen einer Energieverbrauchsgemeinschaft (EVG) oder einem Zusammenschluss zum Energieverbrauch (ZEV).
Der Eigenverbrauchsgrad gibt an, wieviel Prozent der gesamten Solarstromproduktion zeitgleich lokal verbraucht wird. Eine Abschätzung dafür ist mit dem Eigenverbrauchsrechner möglich. Wie hoch der Eigenverbrauchsgrad sein kann, hängt stark von der Nutzung (Wohnen, Arbeiten, Spital) und von den optimierten Gerätegruppen ab.
In Haushalten sind folgende Eigenverbrauchsgrade möglich (Richtwerte):
- mit optimierten Haushaltsgeräten: 30–40 %
- mit zusätzlich optimierter Wärmeerzeugung: 40–60 %
- mit zusätzlich optimierter Ladeinfrastruktur für Elektroautos: 50–70 %
- mit zusätzlichem stationärem Batteriespeicher: bis über 70 %
(Werte gemäss «Solarstrom Eigenverbrauch optimieren», EnergieSchweiz, 2017, S.11).
Auf dem Mehrfamilienhaus Aqua in Horw erzeugt eine Photovoltaik-Anlage sauberen Strom. Eine Grossbatterie – das erste in Europa installierte TESLA-Powerpack – speichert den produzierten Solarstrom, bis er für Haushaltsgeräte, Warmwasser, Beleuchtung oder Elektroautos gebraucht wird. Dadurch können 90 % des produzierten Solarstroms im Gebäude selbst verbraucht werden. Als Eigenverbrauchsgemeinschaft erhalten die Mieterinnen und Mieter so die Energie vom eigenen Dach. Über die «smart-me»-App haben sie zudem Zugriff auf die eigenen Verbrauchsdaten für Heizung, Warmwasser und Strom. Ein Blick aufs Smartphone genügt, um zu wissen, wie viel Energie gerade in die Wohnung fliesst. Für Mietende mit Elektroauto gibt es persönliche Parkplätze in der Einstellhalle.
Bildquelle: Arlewo